_MG_4011 u

vergaenglichkeit 02 – Instalation zur jahresausstellung Giebichenstein 2019, 5 × 3 m, Kunststoff, Edelstahl und 40 kg Tomaten

_MG_3924 u
_MG_3922 u
csm_BURG_Jahresausstellung-2019_Foto-Hochschulpressestelle_202-LQ_f9071c03d1

BURG_Jahresausstellung-2019_Foto-Hochschulpressestelle

IMG_0200

Studie Tomaten nach sieben Tagen

Bildschirmfoto 2021-05-27 um 15.32.07

Raumstudie mit fließband (Kunststoff, Edelstahl, Draht)

Bildschirmfoto 2021-05-27 um 15.32.37

vergaenglichkeit 02, 2019, 5 × 3 m, Kunststoff, Edelstahl und 40 kg Tomaten

Es hat sich so viel verändert, was ich früher als stabil betrachtet hab. Mein Blick auf das Leben ist anders. Ich habe verstanden, dass man sich auf nichts fesseln kann, alles ist im Bewegung. Was schönes kommt und wieder geht, was schlechtes kommt und wieder geht. Diese Wahrheit macht der Mensch in erste Linie traurig und verzweifelt. Man will das weiter haben, man wünscht sich der Zeit stoppen, hier für immer bleiben, unsterblich sein. Die Sicherheit zu haben. Das ist aber nicht möglich und diese Art und Weise zu leben macht uns wahnsinnig. Und wenn ich das völlig akzeptiere, ist es den Weg, der ich für mich gehe. Das ist das Thema die ich diese Semester darstellen wollte. Eine Erinnerungshinweis für alle- ,,es geht vorbei!“. Jeder von uns kämpft manchmal sinnlos gegen Veränderungen. Das Material der Kunst unterliegt immer Veränderungen, ob durch Bearbeitung oder durch die dynamische Eigenproduktivität der Substanzen selbst. Dauerhafte Kunst ist eine Illusion, alles verändert sich schnell oder langsam. Holzschnitt verändert sich, Gemälde verändert sich, Tomate verändert sich…

,,Die Bemühung dauernde Meisterwerke zu schaffen, ist zerrüttet.(…)
Die Idee der Dauer bildet nur bürgerliche Besitzkategorien nach.“ Theodor W. Adorno

nächste nächste nächste nächste nächste nächste nächste nächste nächste nächste nächste und der nächste weiter weiter, der nächste Die Momente vergehen, die Augenblicke laufen wie am Fließband… sag stopp! Es läuft aber weiter…
Die Tomate etymologisch betrachtet: / paradeiser, paradeisapfel, paradiesapfel oder liebesapfel österreichisches deutsch / rajče (paradies+če) rajske jablko (paradiesapfel) tschechisch / paradajky slovakisch / paradicsom ungarisch / paradajz serbisch / love apple archaisch Man sagt auch, es ist der Apfel des Paradieses: eine giftige Pflanze trägt genießbaren Früchte. Man behauptet ebenfalls, dass die Tomaten aphrodisierende Wirkung haben und erhöhen die Produktion des Glückshormons Serotonin. Die Tomate benutze ich als ein Symbol von einen Augenblick, von einen guten (aber auch schlechten) Erlebnis…. Die verbotene Frucht. Weil es ein lebendige Objekt, ein vergängliche Lebensmittel ist, wird der bald schlecht und verändert seine Farbe, Konsistenz und Geruch. Eine Tomate verbrennt sich durch der Zeit selbst. Vergängliche Stoff zu benutzen ist für mich, wie das Material zum sprechen zu bringen. Gleichzeitig kann man in diese Installation auch die Kritik der Lebensmittelproduktion lesen.